München - Venedig

599 Kilometer - 22.000 Höhenmeter... und das in 29 Tagen!

2020 war für uns ein ganz besonderes Jahr. Mit großen Zielen und Träumen gestartet wurde schnell klar, dass es doch anders werden würde...

Durch einen Zufall sind wir auf den "
TRAUMPFAD MÜNCHEN - VENEDIG" gestoßen.
Anfangs eine Spinnerei wurden die Pläne schnell konkreter.
Rucksäcke, Wanderschuhe, Kleidung und sonstige Ausrüstung wurde gekauft. Und schon wurde der erste Hüttenwirt angerufen um die erste Unterkunft zu reservieren.
Doch auch bei Antritt unserer Reise waren viele Menschen skeptisch, ob wir das durchziehen werden.
Und so machten wir uns Ende Juli 2020 auf den Weg zu unserem bis dahin größten Abenteuer...

uND HIER UNSERE DOKU:
Was sollen wir nun nur machen?
Das war die größte Frage für uns Anfang April 2020. Wir sind gerade zurückgekommen aus Mexico, von wo aus wir eigentlich unsere Zentralamerikareise starten wollten. Statt am Strand von Nicaragua das nächste Abenteuer zu planen saßen wir plötzlich auf unserer Couch, noch mehr als zwei Wochen Urlaub eingebucht und das im Lockdown!
Nach einigen Stunden die Erkenntnis: dann muss nunmal unsere Heimat und ihre Natur herhalten.
So machten wir uns auf, jeden Tag so zu behandeln, als wären wir im Urlaub! Keine Couch, keine Langeweile, sondern Aktivitäten!
Unsere Heimat nahe des Schwarzwalds bietet sich natürlich an, wandern zu gehen. Wandern? Das ist doch langweilig und mühsam. So auch unsere Meinung...
Doch von Wanderung zu Wanderung machte es uns mehr Spaß, die Zeit in der Natur zu verbringen und deren Ruhe zu genießen.
Eines Tages stießen wir im Internet auf die Dokumentation
"Sein Weg war sein Ziel"
welche den Traumpfad München - Venedig beschrieb; zu Fuß, an einem Stück? "Unmöglich!"
Natürlich waren die gezeigten Bilder der Doku unbeschreiblich schön und packten uns sofort. Uns war schon lange klar, dass wir auch mal in die Alpen müssen. Diese Szenerie muss man gesehen haben.
Aber einen Monat lang? Niemals.
Doch auch die nächsten Tage ließ uns der Gedanke nicht los. Warum nicht unseren Sommerurlaub mit solch einer Expedition verbringen?
So durchforsteten wir sämtliche einschlägige Webseiten zum Traumpfad und merkten schnell, dass es vielleicht doch möglich ist. Und gar nicht so viel Planung dazugehört! Bei den meisten Hütten ist schließlich immer noch ein Plätzchen zum schlafen da und notfalls ließe sich ja immer improvisieren!
Die Streckenplanung ergibt sich aus eine bereits vordefinierten Route aus der App "komoot". Wunderbar einfach!
Also machten wir uns daran, uns um die Ausrüstung zu kümmern. Frei nach dem Motto "so wenig wie möglich" war schnell eine Liste angefertigt, die doch einige Einkäufe und damit verbundene Ausgaben enthielt:
Wanderschuhe, -socken, -rucksack, -kleidung und so weiter ... 
"Oh Gott, ist doch mehr als gedacht?!"
Aber eins nach dem anderen. Am wichtigsten waren zunächst die Wanderschuhe, damit wir diese gut einlaufen konnten. Alex fand seine auch sehr schnell und auch zufriedenstellend. Lena hatte jedoch so einige Probleme, die sie noch lange beschäftigen sollten...
Nach vielen Wanderungen bis 24 km machten wir uns Ende Juni auf in Richtung Feldberg. Zwei Tage wandern am Stück, mit einer Übernachtung auf einer Hütte im Nirgendwo. 
Unsere Generalprobe
Doch es kam, wie es vielleicht auch kommen musste: aus Gründen die wir bis heute nicht kennen bekam Lena eine hartnäckige Entzündung der Achillessehne. Durchschnittliche Heilungszeit: 4 - 6 Wochen! Aber wir wollten doch schon in einem Monat los. So konnten wir in den vier Wochen bis zu unserer großen Reise nichts als abwarten (Lena) und Spazierengehen (Alex ) ...

Trotz der unsicheren Aussicht, überhaupt loslaufen zu können kauften wir für Lena neue, vermeintlich bessere, Schuhe und vervollständigten unsere Ausrüstung.
Zwei Wochen vor Reiseantritt begannen wir, die Unterkünfte  für die erste Woche zu planen und zu reservieren. Schnell machte sich jedoch Ernüchterung breit. Dank der Covid-19 Pandemie galten striktere Regeln für uns: jede Unterkunft musste im Vorhinein gebucht sein und die Wirte durften lediglich die Hälfte ihrer eigentlichen Kapazität aufnehmen!

Sollten wir nicht doch ein Jahr warten? Die Verletzung von Lena und die Corona-Beschränkungen warfen arge Zweifel auf.
Doch unsere Zugtickets waren bereits gebucht. "Zur Not machen wir uns ein paar schöne Tage in München", das war unser Motto!

Und so machten wir uns am 28. Juli auf den Weg in Richtung München...